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23. Februar 2023
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Medienmitteilung des Regierungsrates
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Regierungsrat schickt Konzession für Trift-Kraftwerk an den Grossen Rat

Der Regierungsrat des Kantons Bern unterstützt den Bau des neuen Speicherkraftwerks der Kraftwerke Oberhasli AG an der Trift. Ende 2022 hat er dafür die richtplanerischen Voraussetzungen geschaffen. Nun hat er auch die Konzessionserweiterung genehmigt und zuhanden des Grossen Rats verabschiedet. Das neue Trift-Kraftwerk leistet einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende und zu einer sicheren Stromversorgung in der Schweiz.

Die Kraftwerke Oberhasli AG (KWO) will an der Trift im Gadmental ein neues Kraftwerk mit einem Speichersee bauen. Bereits Ende 2020 hatte der Regierungsrat einen Antrag zur dafür nötigen Konzessionsänderung an den Grossen Rat verabschiedet. Daraufhin entschied das Bundesgericht jedoch, dass es für das Vorhaben eine Grundlage im kantonalen Richtplan braucht. Diese Grundlage hat der Regierungsrat Ende 2022 geschaffen (siehe Medienmitteilung vom 23. Dezember 2022). Damit sind nun alle Voraussetzungen für das Erteilen der Konzession erfüllt.

Mehr Strom im Winter, stabileres Netz

Das Triftwasser wird bereits heute für die Stromproduktion gefasst, muss aber im sogenannten Laufwerksbetrieb hauptsächlich im Sommer turbiniert werden. Mit dem neuen Speichersee lässt sich das Wasser weiter oben speichern. Damit kann es dann genutzt werden, wenn es wirklich gebraucht wird: Einerseits im Winter, wenn der Strom knapp ist, andererseits, wenn kurzfristig zur Stabilisierung des Netzes grosse Mengen Strom eingespeist werden müssen. Das geplante Kraftwerk kann im Durchschnitt jährlich 145 Gigawattstunden Strom aus erneuerbaren Energiequellen produzieren. Dies entspricht einem Strombedarf von rund 30'000 Haushalten. Hinzu kommt die zusätzliche Speicherkapazität, welche mit dem Projekt geschaffen wird. Damit können 215 Gigawattstunden Energie vom Sommer in den Winter umgelagert werden. 

Beitrag zur Energiewende

Der Regierungsrat befürwortet das Trift-Projekt, weil es einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende leistet. Heute deckt die Wasserkraft im Kanton Bern rund 50 Prozent des Strombedarfs. Gemäss der kantonalen Wassernutzungsstrategie soll die Stromproduktion aus Wasserkraft bis 2035 um 300 Gigawattstunden erhöht werden. Allein das Kraftwerk Trift würde rund die Hälfte des angepeilten Ausbauziels abdecken. Es leistet einen massgeblichen Beitrag, um die Stabilität des Netzes zu gewährleisten und trägt zur Umsetzung der Energiestrategie 2050 des Bundes sowie der Energiestrategie des Kantons Bern bei.

Trift-Projekt unterstützt die energiepolitischen Ziele des Bundes

Heute ist die Schweiz darauf angewiesen, im Winterhalbjahr Elektrizität aus dem Ausland zu importieren. Die aktuellen Entwicklungen im Energiebereich haben die damit verbundenen Risiken deutlich aufgezeigt. Deshalb plant der Bund einen Ausbau der Stromproduktion im Winter, namentlich mit neuen Speicherkraftwerken. Im Dezember 2021 verabschiedete der «Runde Tisch Wasserkraft» unter der Leitung des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation eine gemeinsame Erklärung. In dieser wurden 15 Projekte der Speicherwasserkraft identifiziert, die energetisch am vielversprechendsten sind und gleichzeitig mit möglichst geringen Auswirkungen auf die Biodiversität und Landschaft umgesetzt werden können. Zu diesen Projekten zählt auch das geplante Kraftwerk Trift.

Engagement 2030: So entwickelt sich der Kanton Bern

Der Kanton Bern fördert im Rahmen einer wirkungsvollen nachhaltigen Entwicklung gezielt einheimische, erneuerbare Energieträger. Dies ist einer der Entwicklungsschwerpunkte der Richtlinien zur Regierungspolitik 2023-2026. Darin hat der Regierungsrat fünf strategische Ziele formuliert, um seine Vision 2030 umzusetzen. So will der Kanton die Lebensqualität der Bevölkerung steigern, eine führende Rolle bei der Bewältigung der Herausforderungen im Umweltbereich spielen sowie seine Ressourcenstärke und Wirtschaftskraft erhöhen.

Alle Details zu den fünf Zielen: www.be.ch/engagement2030

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