Der Regierungsrat beantragt dem Grossen Rat einen einmaligen Investitionsbeitrag in der Höhe von neu nur noch 3,9 Millionen Franken zu Gunsten der International School of Berne (ISBerne) in Gümligen. Der Kantonsbeitrag geht an den Ausbau und die Einrichtung des neuen Schulhauses.
Das Projekt ist für den Wirtschaftsstandort Kanton Bern von grosser Bedeutung: Im internationalen Wettbewerb ist eine gute internationale Schule mit einer zeitgemässen Infrastruktur ein zentraler Faktor beim Standortentscheid von Unternehmen. Die Ansiedlung von Unternehmen und Arbeitsplätzen ist wichtig, wenn der Kanton Bern sich wirtschaftlich und finanziell stärken will. Neue Unternehmen und eine wachsende Bevölkerung tragen mit zusätzlichen Steuern zur Finanzierung der Leistungen des Kantons bei.
Der Regierungsrat hatte im November 2013 einen Kantonsbeitrag von fünf Millionen Franken an den Neubau beantragt. Die Finanzkommission des Grossen Rates anerkannte zwar den grossen Stellenwert der Schule für die Standortattraktivität von Bern, beantragte aus Spargründen jedoch, den Betrag auf drei Millionen Franken zu kürzen.
Raum für bis zu 400 Schülerinnen und Schüler
Die Raumsituation der ISBerne ist seit mehreren Jahren unbefriedigend. Der Neubau am Standort Siloah-Süd in Gümligen umfasst Klassenräume, Räume für den Fachunterricht, Büros und eine Doppelturnhalle. Die Raumreserven ermöglichen eine längerfristige Entwicklung, so dass künftig bis zu 400 Schülerinnen und Schüler unterrichtet werden könnten. Aktuell werden an der ISBerne 320 Schülerinnen und Schüler im Alter von 3 bis 19 Jahren unterrichtet.
Erstellt wird der Bau von der Schweizerischen Mobiliar Asset Management AG Bern. Die Kosten belaufen sich auf 29 Millionen Franken. Der Kantonsbeitrag wird der Mobiliar Asset Management AG als Erstellerin des Neubaus ausgerichtet. Die ISBerne wird die Gebäude und Anlagen mieten und dank des Kantonsbeitrags einen tieferen Mietzins entrichten.
Konzernstruktur geklärt
Zwischen 2010 und 2014 war die ISBerne Teil der internationalen K12-Gruppe, die weltweit im Bildungsbereich tätig ist. Anfang Jahr beschloss die K12-Gruppe, eine strategische Partnerschaft mit der Safanad-Gruppe einzugehen, was zu einem Umbau der Beteiligungen und der Firmenstruktur führte. Deshalb musste das Geschäft von der Traktandenliste der Januarsession 2014 des Grossen Rates gestrichen werden.
Inzwischen sind die offenen Fragen geklärt. Die ISBerne AG ist jetzt eine 100-Prozent-Tochter der neu gegründeten Pansophic Learning GmbH mit Sitz in Bern, einer Tochtergesellschaft der Safanad SA in Genf. Safanad mietet grundsätzlich die für den Schulbetrieb nötigen Räumlichkeiten und tritt nicht selber als Bauherr auf. K12 konzentriert sich künftig auf die Geschäftsaktivitäten in den USA und ist an der ISBerne nicht mehr beteiligt.
Schülerinnen und Schüler aus 45 Nationen
Die ISBerne ist die einzige Schule im Kanton Bern, welche dem International Baccalaureate-Curriculum folgt, das den Schülerinnen und Schülern einen Übertritt in vergleichbare Schulen weltweit ermöglicht. Das Programm ist auf Familien ausgerichtet, die aufgrund der beruflichen Situation der Eltern international mobil sein müssen.
Die Kinder und Jugendlichen an der ISBerne kommen aus 45 Nationen und verbringen durchschnittlich drei bis vier Jahre an der Schule. Die Finanzierung des Schulbetriebs erfolgt durch Schulgelder. Zudem erhält die Schule gestützt auf das Volksschulgesetz jährlich einen Kantonsbeitrag von 2000 Franken pro Schüler im Volksschulbereich.
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